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Das Buch der 1000 Bilder

Bibel/ Evangeliare
Kaufinteresse

Beschreibung

Dieses in der Mitte des 15. Jahrhunderts entstandene Gebetbuch ist mit mehr als 1000 verschiedenen Motiven geschmückt und stellt damit eines der in dieser Hinsicht reichsten Handschriften des Mittelalters dar. Verantwortlich für die zahlreichen äußerst abwechslungsreichen Bilder zeichnen sich einige der berühmtesten Maler Frankreichs ihrer Zeit. Auch die verschiedenen Formen der Illustrationen machen auf sich aufmerksam. So füllen manche Miniaturen ganze Seiten, während andere sich als kleine Bilderfolgen präsentieren und andernorts Bordürenschmuck mit verspielten aufwendigen Mustern die Ränder der Seiten füllen.


Das künstlerisch hochwertige Werk war zweifelslos eins der Prunkstücke in der Sammlung des Öl-Magnaten Calouste Sarkis Gulbenkian (1869-1955). Der britische Ingenieur und Geschäftsmann, der als großer Kunstliebhaber galt und eine beachtliche Sammlung aufbaute, ist als Gründer der Stiftung Fundação Calouste Gulbenkian, die für die Verwaltung des in 1969 eröffneten Museums Museu Calouste Gulbenkian zuständig ist, ebenso bekannt wie als ein Pionier der Ölerschließung im Nahen Osten.

Sein immenses Vermögen ermöglichte ihm den massiven Erwerb von meisterhaften Kunstwerken. Im Chaos des Zweiten Weltkrieges gelang es ihm, seine Schätze in das neutrale Portugal zu bringen. Dieses Land wurde dann auch seine Heimat für den Lebensabend, den er zum großen Teil mit seiner Stiftung verbrachte. Diese wird inzwischen von seinem Enkel verwaltet.


Trotz der Einordnung der verschiedenen Künstler in dieselbe Stilepoche sind stilistische Unterschiede offenkundig. Die zentrale Figur in der Entstehung dieses Kunstwerkes war zweifelsfrei der als Meister von Poitiers und Meister der Adelaide von Savoyen bekannte Künstler, dessen Geburtsname nicht überliefert ist. Weitere berühmte Künstler ihrer Zeit, die hier Hand angelegt haben, sind der sogenannte Meister des Madrider Stundenbuchs, der sich für das bekannte Gulbenkian-Stundenbuch Walters 222 verantwortlich zeichnet sowie ein Künstler, der zunächst als Mitarbeiter in der Werkstatt des Hauptmalers tätig war, bevor er einige Jahre vom berühmten französischen Meister Jean Fouquet in die Lehre ging.


Neben den für Stundenbücher üblichen Themen wie dem Marienzyklus, dem Totenoffizium und der Bußpsalmen enthält dieses Buch auch einen faszinierenden Passionszyklus und verschiedene Heiligenbilder. Während einige Illuminationen ganze Seiten füllen, finden sich auf allen Seiten drei Miniaturen an den Rändern. Dabei handelt es sich um Darstellungen der Geschichten aus dem Alten Testament oder fantastischer Wesen.